Dieses interessanteste Profanbauwerk Erfurts, wurde zunächst aus Holz und 1325 aus Stein errichtet.
vermutlich schon erste hölzerne Brückenbauten über die Gera (“erph”) bei alter, namensgebender Furt des germanisch-slawischen, karolingischen Grenzhandelsplatzes “erphesfurt”
urkundliche Erwähnung der “capella Sti. Aegidii” (Beyer Urk. B.I 10) am Brückenost- zugang (vermutlich zeitgleich die Benedigktikapelle am Westzugang)
vom Blitzeinschlag “die beyden Kirchen sampt der Gassen bis aufs Rathaus in die Asche” gelegt (Liber manuscript 27a)
urkundliche Bezeichnung “pons rerum venalium” anläßlich der Wiederherstellung von zwei Läden oder Krambuden (tabernae)
immer wieder Brandzerstörungen
nach Brand der Ägidienkapelle betreibt der Rat zu Erfurt den Erwerb der Brückenrechte von verschiedenen Klöstern, um die oft abgebrannte hölzerne Krämerbrücke durch eine steinerne zu ersetzen
ist die Steinbrücke vollendet (Cronica S.Petri Erford. Mod. S. 357), sind auch massiv erneuert die beiden Kirchen an den Brückenköpfen; St. Ägidien wird dem “Schottenkloster” inkorporiert
im Erdgeschoß der Ägidienkirche drei Läden, ein weiterer im gewölbten Turmerdgeschoß eingerichtet; der Spitzhelm 1392 aufgesetzt; Kirchenschauseite mit Erker in der zweiten Hälfte des 15. Jh. verändert
wird in der Benediktikirche die gewölbte Erdgeschoßhalle mit Verkaufsständen der Bockledergerber brandzerstört
Errichtung der überdachten “Mühlstege” südlich der Brücke
großer Stadtbrand, dabei St. Benedikt mit erfaßt, die stark betroffene Brücke wird von den Krämern verlassen
Brückeninstandsetzung mit Verbreiterung der alten Steinbrücke durch Vorlagen und Sprengwerk, Erneuerung der Fachwerkhäuser zu besserer Bewohnbarkeit und Rückkehr der Brückenkrämer
die verdeutschte Bezeichnung “Krämerbrücke” spätenstens gebräuchlich
wird mit der Reformation in der Ägidienkirche der Gottesdienst eingestellt und der Gemeinde die Kaufmannskirche zugewiesen
Dach und obere Westgiebelwand der Ägidienkirche zerstört, bis 1609 wiederhergestellt; 1618 die Kirche im Eigentum der Kaufmännerkirchgemeinde
werden Grundstücke bzw. Häuser auf der Brücke zusammengelegt und gehen immer mehr an Handwerker über
die Benediktikirche in Privatbesitz, teilweise abgetragen, überbaut; 1896 totaler Abbruch zugunsten der daneben geplanten “Rathausbrücke”
endgültige Sperrung der Krämerbrücke für schweren Lastfuhrverkehr
wird nach der Benediktikirche auch die Ägidienkirche von einem Kaufmann erworben, in ein Wohn- und Geschäftshaus verwandelt; der Glockenturm bleibt im Besitz der Kaufmannskirche
brandzerstört die fünf Häuser Nr.23-27, daneben vereinfacht wiederaufgebaut
scheitert der geplante Abbruch der Krämerbrücke aus Kostengründen und städtebaulichen Überlegungen
entsteht nach Abbruch der Mühlengebäude und “Mühlstege” die südlich parallel verlaufende “Rathausbrücke” als neue Verkehrsverbindung zwischen Wenige Markt und Benediktiplatz
unter anderem Wiederaufbau der kriegszerstörten Häuser Nr.12-14, Herrichtung der Ägidienkirche für die Evangelisch-methodistische Freikirche
außer Instandsetzungen an der Brückenkonstruktion erfolgen umfangreiche Haussanierungen und Fassadenwiederherstellungen
Reparatur, Verstärkung und Teilerneuerung des besonders schadhaften Mittelbereichs der Brückengewölbe mit neuem Straßenaufbau (Dokumentation im Tiefbauamt)
entsprechend den Möglichkeiten werden die systematischen Bemühungen um Brücken- konstruktion, Hochbau und Nutzungscharakter fortgesetzt; das alljährliche “Krämer- brückenfest” im Juni wird eingeführt
Errichtung verschiedener Formen “Stiftung Krämerbrücke” zur Unterstützung der Bauerhaltung, der Bewohnerinteressen und angemessenen Nutzungsentwicklung.